Heart of Noise 2016
Dub and the Heart of Darkness
Seit den frühen 70ern kommt von Jamaika ausgehend die Klangwelt des Dubkontinuums, eine Kunst der Erinnerung des verlorenen karibischen Sonnenscheins, ein Garten aus Klängen, die sich verzweigen in Dub und Reggae, und wiedererinnert werden in Dubstep oder Jungle im British Hardcore Continuum oder im Technodub und den Soundscapes, die zu Erzählungen über das Jetzt der europäischen Gegenkulturen werden.
Heart of Noise zeigt dazu 2016 u.a. ein Konzert eines jamaikanischen Altmeisters des Dub, die Berliner und Detroiter Dubtopographien von Pole, Deadbeat und Echospace, Vinylrauschen für Hauntologen, Porter Ricks Tempotauchkurse, Wurzeln des Dubkontinuums und Visionen für dessen Gegenwart und Zukunft.
Der zweite Pol des diesjährigen Heart of Noise Fern liegt fern von karibischen Visionen in einem nihilistischen „Heart of Darkness“ in Form einer Aufführung der Linzer Performancelegenden von „Fuckhead“. Fuckhead produzieren für das Heart of Noise eine aufwändige Vertonung und Inszenierung nach Motiven des gleichnamigen Romans von Joseph Conrad, der vor allem durch seine Verfilmung als „Apocalypse Now“ seit Jahrzehnten Kultstatus besitzt.
Rund um diese beiden Pole zeigt Heart of Noise 2016 einen Kosmos, einen Ausschnitt aus dem Paralleluniversum der Gegenwartsmusik, der sich seit den 70ern ausgehend von den Migrationsströmen der Karibik nach London und New York als Gegenbewusstsein und Gegenkultur zur populären Hochglanzmusik der Musikmagazine und TV Sendungen etabliert hat und als ständige treibende und emanzipierende Kraft aus den alternativen Gegenwartskulturen nicht wegzudenken ist.