Carmen Brucic pres. „Private Stages/Public Selves“

 

„Georgien ist derzeit eine Gesellschaft, die keine gemeinsame Basis findet. Eine

Gesellschaft, die nicht in der Lage ist, gegenseitiges Verständnis und Respekt

füreinander zu verbinden. Wir sagen: Einigkeit und Solidarität sind der einzige Weg

nach vorne. Dies ist der wichtigste Kampf unserer und der nachfolgenden

Generationen, nicht nur für uns, sondern für die ganze Welt.” - Naja Orashvili, Künstlerin, Aktivistin, Tiflis, Sommer 2021

Die Gesellschaft befindet sich an einem Wendepunkt der Geschichte. Dieser Moment in unserem globalen Kollektiv ist ein echter Kampf zwischen Autokratie und Demokratie, bei dem der Frage nachgegangen wird, wie und ob Demokratien wirklich aufrecht erhalten und gefördert werden können.

“Private Stages/Public Selves” handelt von fünf Aktivist*innen, die Teil einer Welt sind, Teil einer Revolution. Die Künstler*innen sind alle mit dem berühmten Nachtclub Bassiani in Georgiens Hauptstadt Tiflis verbunden. Eine Polizeirazzia im Jahr 2018, gepaart mit Angriffen rechtsextremer Gruppen und religiöser Autoritäten, bedrohte die Gemeinschaft und die Ideen von Einheit, Freiheit und sozialer Gerechtigkeit, die der Grundgedanke dieser aufkommenden Bewegung waren. Diese Razzia führte zur Schließung von Bassiani.

Tagelang tanzten und protestierten Tausende junger Georgier*innen vor dem Parlamentsgebäude, um das Bassiani wieder zu öffnen und ihre Sorgen über die Brutalität und die Kontrolle der Regierung zum Ausdruck zu bringen. Ihre Rave-Revolution war geboren. In Tiflis ist das Tanzen auf der Straße ein politischer Akt. "Wir tanzen zusammen, wir kämpfen zusammen", lautete ihr Kampfruf. Das Bassiani wurde am 4. März 2022 wiedereröffnet. Es verkörpert den Imperativ der Freundlichkeit und der Liebe füreinander und auch des Kampfes für gemeinsame Werte und gegenseitigen Respekt. In diesem Sinne treibt die osteuropäische Rave-Revolution-Bewegung mit der LGBTQ*-Gemeinschaft und allen Aktivist*innen, die in ihrem Mittelpunkt stehen, jene Zukunft an, die die Welt braucht.

Die österreichische Künstlerin Carmen Brucic stellt in einem fotografischen Essay die georgischen Künstler*innen und Aktivist*innen Luca Bitchikashvili, Nino Goderidze/god_era, David Apakidze, Omar Gogichaishvili/Hitori Ni und Naja Orashvili vor. Brucic‘ Arbeit entstand im Sommer 2021 in Zusammenarbeit mit den Künstler*innen in Tiflis. Sie werden ihre eigene Arbeit sowohl im Rahmen der Eröffnungstage des Festivals, als auch in der darauffolgenden achtwöchigen Ausstellung im RFDL Glas-Kubus in Innsbruck vorstellen.

In Zusammenarbeit mit IFFI - Internationales Filmfestival Innsbruck, Magic Carpets - Creative Europe Platform und Tbilisi Photo Festival.

 

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