Auf einem Festival, das sich der Errichtung temporärer autonomer Zonen und der Ausweitung, Sprengung und Neufindung von Genres, Stilen und Präsentationen widmet, kann man nicht nur den Vorstellungen antiker Avantgarden entsprechen und sich ausschließlich auf Knirzer, Knarzer, kompliziert BlasinstrumentespielerInnen und ähnliches konzentrieren. Alexander Marcus ist seines Zeichens Electrolore-Erfinder, erster Web-Superstar Deutschlands und gefeierte Fashion-Ikone, ein Dichter und Sänger eingängiger Songperlen. Nach seinem Kinofilm “Glanz & Gloria” wollte sich Herr Marcus eigentlich vom Showbusiness-Circus verabschieden und als Frührentner in Las Vegas vor sich hinvegetieren. Aber zum Glück hat er sich umentschieden und kehrt mit seinem treuesten Gefährten, dem Globus „Globi“, zu seiner Fangemeinde zurück. Die Beats des selbsternannten King strotzen nur so vor Electro-Funk und 90’s Eurodance-Flair, dass man, egal wo man gerade ist, aufspringt um schmerzbefreit zu feiern, schreien und abzudancen. Die textliche Spannweite erstreckt sich dabei von rührenden Anmachversuchen (“Hast Du Bock”) über Infantiles (“Hundi”) bis zur Reinhard Mey-Hommage (“Elektriker”).